06.11.2010Grußwort von HUBERT HÜPPE, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter MenschenSonderveranstaltung der POLIO Selbsthilfe e.V. in Bonn anlässlich des Welt-Polio-Tages 2010

Bonn, 06. November 2010

Hubert Hüppe, seit Anfang des Jahres Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, hat den Organisatoren und Teilnehmern der heutigen Veranstaltung in Bonn sein persönliches Grußwort entrichtet, in dem er das außerordentliche Engagement der POLIO Selbsthilfe e.V. würdigt. Den vollständigen Wortlaut lesen Sie bitte hier.

"Sehr geehrte Frau Rengis,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

herzlichen Dank, dass Sie mich gebeten haben, auf der heutigen Veranstaltung anlässlich des Weltpoliotags ein Grußwort zu sprechen. Leider kann ich aufgrund zahlreicher anderer Termine, die ich bereits schon länger zugesagt hatte, nicht an Ihrer heutigen Veranstaltung teilnehmen, obwohl ich gerne bei Ihnen wäre.Der Weltpoliotag 2010 macht auf eine Krankheit aufmerksam, die die UN-Weltgesundheitsorganisation seit 2002 in Europa für ausgestorben erklärt hat. Trotz der Erfolge in der Vergangenheit und derzeitiger Anstrengungen der Weltgesundheitsorganisation, Neuinfektionen mit Poliomyelitis in Osteuropa einzudämmen: Die Langzeitfolgen bei den bereits erkrankten Menschen treten trotzdem ein. Mit dem Rückgang der Neuinfektionen haben die Menschen mit Polio-Erkrankung eine Verschlechterung der ärztlichen Versorgung festgestellt. Der Schluss liegt nahe, dass sich Ärzte aufgrund mangelnder Praxis mit der Virusinfektion und den Spätfolgen, dem Post Polio Syndrom, nicht mehr ausreichend beschäftigen. Hier muss schon in der Ausbildung oder in Weiterbildungen gegengesteuert werden und es muss Öffentlichkeit für diese Krankheit und Ihre Folgen geschaffen werden, wie Sie als Polio-Selbsthilfe dies auf der heutigen Veranstaltung tun. Sie weisen darüber hinaus zu Recht darauf hin, dass Menschen sich weiterhin impfen lassen müssen, um Neuinfektionen auszuschließen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

als Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen geht es mir nicht nur darum, wie eine Behinderung vermieden werden kann. Vielmehr kämpfe ich dafür, dass Teilhabemöglichkeiten mitten in der Gesellschaft geschaffen werden, wenn eine Behinderung vorliegt. Hier ist insbesondere Barrierefreiheit wichtig, etwa eine gut erreichbare Wohnung mit Aufzug, höhengleiche Zugänge zu öffentlichen Gebäuden oder eine ausreichende Versorgung mit Hilfsmitteln. Der Koalitionsvertrag sieht hier etwa ein verstärktes Engagement im Bereich barrierefreier Wohnungen vor. Ich werde darauf achten, dass diese Vereinbarung umgesetzt wird. Zur Versorgung mit Hilfsmitteln und zu den besonderen Bedürfnissen behinderter Menschen in der Gesundheitsversorgung veranstalte ich eine in diesem Monat beginnende Tagungsreihe, die im Februar, April und Juni nächsten Jahres fortgesetzt wird. Auch Sie sind herzlich eingeladen, auf der Tagungsreihe mitzuwirken.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

Ihnen allen wünsche ich auf der heutigen Veranstaltung anlässlich des Weltpoliotags neue Erkenntnisse, gute Gespräche und anregende Diskussionen und den Aktiven der Selbsthilfe weiterhin viel Kraft für Ihr außerordentliches Engagement.

Ihr Hubert Hüppe,

Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen

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